Chörau
Das Wappen
Der Hahn deutet auf den slawischen Wortstamm kuru hin. Der Mühlenstein steht im Sinne pars pro toto (Teil des Ganzen) für die Mühle und die damit verbundene Legende.
Chörau wurde im Jahr 1147 als kurowe erstmals urkundlich erwähnt. Es war ein slawisches Dorf, dessen Name von kuru (slawisch = Hahn) oder kur (slawisch = Wächter) herrühren könnte.
Vom Jahr 1547 gibt es eine Überlieferung, nach der sich Fürst Wolfgang von Anhalt-Bernburg, der im Schmalkaldischen Bund den Protestantismus verteidigte und im selbigen Jahr bei Mühlberg militärisch scheiterte, veranlasst sah, seine Residenz zu verlassen.
Seine Flucht führte ihn in das preußische Chörau, wo er sich beim Müller Hildebrandt als Geselle tarnte. Die kaiserlichen Fahnder gaben die Suche nach ihm nicht auf und kamen eines Tages auch nach Chörau. Wolfgang wollte sich schon ergeben, doch die Müllersfrau riet ihm ab.
In der Chronik heißt es dazu:
„Als die kaiserlichen Lehnsleute die Herausgabe des Fürsten forderten, der sich in diesem Moment in der Wohnstube befand, bekamen sie von der Müllerin zu hören, dass er nicht hier sei. Gleichzeitig schalt sie ihren „Gesellen", er möge sich an die Arbeit scheren, nicht so faul herumsitzen und trieb ihn mit dem Pantoffel aus dem Zimmer hinaus. Die Häscher sollen diesem Vorgang belustigt zugesehen haben, nicht ahnend, dass sich hinter dem vermeintlichen Müllersknappen der Fürst Wolfgang verbarg."
An diese Begebenheit erinnert eine Tafel, die 1864 über dem Eingang der Mühle angebracht wurde und auf der zu lesen ist: „Dem Andenken des Fürsten Wolfgang von Anhalt, welcher in dieser Mühle eine Zufluchtsstätte gegen seine Verfolger gefunden haben soll.
Die Ortschaft
Die Ortschaft Chörau liegt östlich am Rand der Gemeinde Osternienburger Land und grenzt an die Stadt Dessau-Roßlau. Von den südlichen Hängen von Chörau, sieht man im Norden über die grüne Wiesenaue hinweg den Rand des Auenwaldes zwischen Aken und Dessau-Roßlau. Im Süden von Chörau grenzt der Chörauer Busch an die Gartenflächen. Einige Kleingewässer im Südosten, umgeben von Gehölzen, grenzen an den Siedlungsbereich. Im Nordosten befinden sich der Sportplatz, eingegrünt mit Pappeln, und der Spielplatz am Dorfteich. An beide grenzt der Mühlbach, der die Verbindung zwischen Dorfteich, Mühle und den Gewässern im Südosten herstellt. Die schöne Umgebung verleiht dem Dorf einen hohen Wohnwert.
Statistische Angaben
Einwohnerzahl: 208 (Stand: 31.12.2022)
Fläche: 419 ha